Saturday 23 October, 2010

Erste Woche - Eine Bildergeschichte




Das Zimmer, das ich mir mit Sarah teile. Kleines Bad mit Dusche und continental Klo (yay!), Doppelbett, Sofa, Schrank, Aircondition und Ventilator für ca. 14€ die Nacht. Das zweite Bild zeigt einen Ausschnitt dessen was man sieht wenn man aus dem Fenster sieht. Das Hotel selbst liegt in einem sehr belebten Teil in der Innenstadt Kolkatas, in einer eher muslimischen Gegend.


 Essen mit der Hand, zum Frühstück, Mittag- und Abendessen! Meistens gibt es Reis, dazu Dal (Linsenbrühe), frittierte Kartoffelraspeln, verschiedenes Gemüse in einer Art Currysoße und Fleisch in Currysoße (entweder Hammel, Schwein oder Huhn, bei den nicht-Hindus auch Rind). Danach gibts Masala Chai, also süßer Gewürztee (Chai=Tee, Masala=Gewürzmischung). Man benutzt hauptsächlich die rechte Hand, denn die linke ist unrein (damit wischt man sich auf der indischen Toilette sauber), und liegt meistens auf dem Tisch.
Das Essen vertragen wir alle sehr gut, auch wenn ich mich erstmal an die Schärfe gewöhnen musste. Durchfall hat hier noch niemand. Wir passen natürlich auf, wo wir was essen, und so werden wir hoffentlich noch lange beschwerdefrei bleiben!


 Ein paar Impressionen aus dem Alltag. Tiere sitzen, liegen und laufen hier überall herum (Hunde, Ziegen, nachts Katzen, weiter draußen und auf dem Land dann auch noch Kühe, Hühner, Schweine und Schafe) und lassen sich vom laut hupenden Straßenverkehr überhaupt nicht beeindrucken. So wenig, dass sie manchmal von einem Passanten von der Straße geschoben werden müssen, damit der Verkehr wieder voran kommt.
Der Indische Straßenverkehrsteilnehmer verhält sich in der Regel so: Er hupt (wenn er kein Fußgänger ist). Oft. Quasi immer. Wenn ihm jemand entgegenkommt, wenn er über eine Kreuzung fährt, wenn hinter ihm jemand sein könnte, wenn er jemanden überholen will und überhaupt. Es ist quasi ein Sonar, das allen mitteilt, wo man sich gerade befindet. Die zweite Regel ist: Größe und Geschwindigkeit haben Vorfahrt. Auf Landstraßen fahren grundsätzlich alle in der Straßenmitte, denn die Ränder sind bevölkert von Tieren, Radfahrern, Fußgängern und diskutierenden Männern (Frauen gibts auch, aber irgendwie nur wenige. Und die kommen auch eher heraus wenn es dunkler wird und die Sonne die Haut nicht so bräunt). Wenn man sich dann mit 60km/h in der Mitte trifft wird nach dem zweiten Gesetz ausgewichen, wobei darauf geachtet wird, die Randbevölkerung nicht über den Haufen zu fahren, aber sie wird ja mit ausgiebigem Hupen gewarnt. Ist man sich dann nicht so ganz einig, wer jetzt der Größere/Schnellere ist, oder ist auf einer Fahrbahn gerade eine Fahrradrikscha dabei eine Ziege zu überholen, wird es mitunter ziemlich eng. Aber im Vergleich zur Anzahl der Verkehrsteilnehmer gibt es in Indien relativ wenig Unfälle. Was vielleicht auch an den virtuosen Fähigkeiten der Autofahrer liegt.




  Eindrücke von einem Spaziergang am Fluss Hooghly. In der Drecksbrühe baden und waschen viele Inder, die vermutlich auch nicht unbedingt die Wahl haben. Letzte Woche war eines der wichtigsten Hindufestivals, Durga Puja, das der vielarmigen Göttin Kali gewidmet ist und bei der Kalifiguren im Fluss versenkt werden: Die Überreste findet man Tage später noch am Ufer.


 Sarah und ich tragen draußen meistens Kopftücher. Einmal sind sie gut gegen Sonne, aber auch gegen zu viel Begeisterung uns gegenüber. Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, angestarrt wird man so oder so und ein paar Männer machen Knutschgeräusche wenn wir vorbei gehen, aber damit kann ich gut leben.

 
Die Dämmerung setzt hier bereits um 17.00 Uhr ein, um 23.00 Uhr machen die meisten Geschäfte und Restaurants zu. Dafür fängt der Tag früher an. Man gewöhnt sich eigentlich recht schnell daran.


 Die Tastatur im Internetcafé. Die abgenutzten Buchstaben wurden durch bunte Aufkleber ersetzt.


 Robert hat manchmal seine 5 Minuten ;-)


 Beim Handeln im Klamottengeschäft. Sarah und ich haben uns mit Hosen eingedeckt, Robert mit Hosen und einem Shirt. Natürlich sind wir auch auf die Touriabzocker reingefallen, aber hoffentlich nur das eine mal. Den armen Kerl auf dem Foto haben wir ziemlich runtergehandelt, unser indischer Freund war sehr stolz auf uns!




 Die lustige "Laundry service not available"-Aktion  -  waschen wir eben selber!


 Betrachtungen aus dem Fenster.



 Das lasse ich mal unkommentiert so stehen.


Das Bild mit dem Titel "Bitte mach, dass ihnen nichts passiert!" Für unseren Aufenthalt im Sunderban Tiger Reservat durften wir unsere riesigen Rucksäcke und diverse Wertgegenstände bei einem Freund von unserem Lieblingsinder unterbringen. Der arme Rikschawalla musste sie dorthin ziehen. Wir haben alles heil und vollständig zurück bekommen :)


So. Das war mal der eine Teil. Die Fotos vom Ausflug ins Reservat werde ich dann demnächst schicken. Jetzt hat es hier allerdings schon 03.12 Uhr und wir müssen morgen früh unsere Tickets für den Zug nach Darjeeling organisieren. Danach gehen wir dann auf ein Taizé-Prair, das unser Freund organisiert. Eigentlich ja nicht unbedingt mein Fall, aber ich denke wir machen ihm damit eine Freude, und es ist bestimmt eine interessante Erfahrung.
Er hat uns jedenfalls auch einen Internetstick organisiert (neben SIM-Karten fürs Handy, Essen, die Empfehlungen fürs Touristbureau und verschiedene Restaurants, Unterbringung des Gepäcks usw. Der Mann ist unglaublich!), so dass wir jetzt immer von überall aus ins Netz können. Yay! Wer meine Handynummer haben möchte schreibt mir bitte eine Mail, wer eine Postkarte haben will bitte auch (mit Adresse).
Im nächsten Eintrag gehts dann also um Mangroven, Dorfleben und komische Tiere. Bleiben Sie dran!

2 comments:

  1. Danke für deinen ausführlichen und unterhaltsamen Bericht :)

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  2. Wow, das nenne ich mal Impressionen. UND SIE HABEN AUCH DHL! :-D

    Interessant und neugierig machend finde ich diesen Berich. Sehr cool.

    Schwer begeistert.

    Passt auf euch auf,
    beste Grüße,

    U.

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